15. November 2019
23 Aussteller aus Löhne und der näheren Umgebung stellten ihre Ausbildungsplatzangebote vor. Parallel zum Elternsprechtag konnten sich Schülerinnen, Schüler und Eltern informieren..
Löhne (nw). Angebote zur dualen Ausbildung standen im Fokus der ersten Ausbildungsmesse in der Aula der Bertolt-Brecht-Gesamtschule (BBG). 23 Betriebe aus Löhne und der näheren Umgebung stellten sich mit ihren Ausbildungsplatzangeboten vor. Interessierte Schülerinnen, Schüler und Eltern konnten sich – parallel zum Elternsprechtag – über eine breite Vielfalt von Ausbildungsmöglichkeiten informieren. Die Berufsfelder Metall und Elektro, Holz und Kunststoff, Logistik und IT waren vertreten, ebenso Gesundheitsberufe und Handel. Die Arbeitsagentur, IHK, HWK und AUBI-plus waren ebenfalls auf der Messe vertreten.
„In den Jahren zuvor hatten wir einen Abend der dualen Ausbildung angeboten. Da die Eltern zum Elternsprechtag sowieso in die Schule kommen, haben wir uns überlegt, in diesem Jahr zum ersten Mal parallel eine Ausbildungsmesse zu veranstalten“, sagte Ulrich Brosowski, didaktischer Leiter der BBG. „Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass die Gesprächsangebote zwischen Auszubildenden und Schülern sehr gerne angenommen werden, da viele Auszubildende vom Alter her auf Augenhöhe mit den Schülerinnen und Schülern sind. Durch das neue Konzept hoffen wir, besonders viele Eltern gemeinsam mit ihren Kindern anzusprechen. Denn die Eltern sind im Berufswahlprozess wichtige Berater.“
Eine Win-Win-Situation für Schule und Betriebe
„Mit acht Betrieben haben wir vor Jahren klein angefangen. Inzwischen haben wir ein stattliches Angebot an Ausstellern“, sagte Lehrerin Kerstin Friemel, die die Ausbildungsmesse koordiniert. „Viele Betriebe haben Interesse an einer Zusammenarbeit. Eine Win-Win-Situation sowohl für die Schule als auch für die Betriebe“, so die Koordinatorin. „Mit Nolte Küchen, Porta Möbel, Agoform und Hettich haben wir Kooperationsverträge. Das sind sozusagen unsere Premiumpartner“, sagte Ulrich Brosowski augenzwinkernd. Auch mit weiteren Firmen arbeitet die BBG, die als einzige Schule in NRW als Ausbildungsbotschafterschule ausgezeichnet wurde, zusammen.
„Für den Projekttag Bewerbung schicken Betriebe reale Ausbildungsplatzbeschreibungen. Die Schüler verfassen Bewerbungen. Am Projekttag bekommen sie eine Betriebsführung und spielen Bewerbungsgespräche durch. Ein Personalchef gibt Feedback zu den Bewerbungen. Wenn er die Bewerbungen auf drei Stapel sortiert, einen davon in den Papierkorb wirft, zum zweiten sagt, diese gingen gerade so, und nur die restlichen Bewerbungen wären gut, ist das viel eindrucksvoller, als wenn ich als Deutschlehrer das sage“, schilderte Ulrich Brosowski.
Auch der Bürgermeister schaut sich auf der Messe um
„Das Engagement der BBG, den Schülern den Weg von der Schule zum Beruf zu ebnen, ist etwas Besonderes. Für die Betriebe ist es eine Chance, Nachwuchskräfte zu gewinnen“, sagte Bürgermeister Bernd Poggemöller. Er nahm sich viel Zeit, um sich auf der Messe umzuschauen, lobte die gute Stimmung und den professionellen Auftritt der Standbetreiber. Auch die Schülerinnen und Schüler waren begeistert. „Eine tolle Vielfalt, für jeden ist etwas dabei. Man kann neue Ideen und Inspirationen finden, sich informieren und Prospekte mitnehmen“, sagte Samira Leffhalm. Auch die Kombination mit dem Elternsprechtag gefiel ihr. Timo Streeck wäre dagegen lieber ohne seine Eltern gekommen. „Man kann sich hier gut informieren“, lobte er. Wie seine Mitschülerin interessiert auch er sich für den Bereich Informatik. „Ich bin gezielt zu einzelnen Ständen gegangen und habe Fragen gestellt“, sagte er.
Die Scheu vor handwerklichen Berufen nehmen
„Wir waren überrascht vom großen Interesse und der Vielzahl der Anfragen“, sagte Andreas Dik, Abteilungsleiter Lighting bei Terra. „Es ist wichtig, Jugendliche frühzeitig zu fördern. Wir suchen Fachkräfte am Standort Löhne. In Zusammenarbeit mit der Schule bieten wir Schüler-Eltern-Abende in unserer Firma an sowie Workshops, um den Jugendlichen die Scheu vor handwerklichen Berufen zu nehmen, ihnen bei der Entscheidungsfindung zu helfen und zukünftige Fachkräfte zu begeistern.“ „Viele Schüler denken zukunftsorientiert, wollen wissen, wie es weitergeht“, hat Aylin Yurdakul am Nachbarstand der BAB Distribution GmbH beobachtet. „Schüler, die noch nicht wissen, wie es weitergeht, können Informationen sammeln. Gut, dass es solche Veranstaltungen gibt.“ Ihr gefiel die Kombination mit dem Elternsprechtag. „An anderen Tagen nehmen sich Eltern oft keine Zeit, jetzt sind sie ohnehin hier“, sagte sie.
Weitere Fotos von der Messe
© 2019 Neue Westfälische
Freitag, 15. November 2019